Mercedes-Motoren unter Druck: Wird McLaren der nächste Ausfall treffen?
Mercedes galt lange als Benchmark für zuverlässige Power-Units – doch plötzlich häufen sich die Ausfälle. In Monaco und Spanien traf es gleich drei Autos mit Mercedes-Motor. Ist das ein Warnsignal für McLaren?

Mercedes galt seit Beginn der Turbo-Hybrid-Ära als DER Motor der Königsklasse. Besonders in den Anfangsjahren überzeugte der Motor aus Brixworth sowohl in Sachen Leistung als auch Zuverlässigkeit. Zwar hat Mercedes den klaren Leistungsvorteil mittlerweile eingebüßt, doch die Zuverlässigkeit blieb lange Zeit eine Stärke – selbst in einem generell sehr zuverlässigen Feld. Doch in den vergangenen Rennen gerät dieses Bild ins Wanken.
Alonso und Russell – Opfer der Mercedes-Motoren in Monaco
In den letzten zwei Rennen versagten drei Mercedes-Motoren – mehr als bei jedem anderen Hersteller in der Saison 2025. Zwei Defekte traten beim Mercedes-Werksteam auf, einer beim Aston Martin von Fernando Alonso in Monaco. Wichtig: Der Ausfall von Kimi Antonelli in Imola hatte nichts mit dem Motor zu tun, sondern war auf ein Problem mit dem Gaspedal zurückzuführen.
Fernando Alonso musste seinen Aston Martin in Monaco in Runde 37 vorzeitig abstellen. Laut eigenen Aussagen verlor er bereits ab Runde 15 sein ERS (Energy Recovery System). Teamchef Andy Cowell datierte das Problem jedoch auf Runde 21. Der Defekt kostete Aston Martin wertvolle Punkte – potenziell einen sechsten Platz und damit acht WM-Punkte.
Bereits einen Tag zuvor war das Mercedes-Team vom Motorenpech getroffen worden. In Q2 musste George Russell sein Auto mit einem Kurzschluss im Kabelbaum abstellen, der die Zündung des Verbrennungsmotors ausfallen ließ.
Weitere Probleme in Spanien – Unklarheiten bleiben
Eine Woche später, in Spanien, erwischte es erneut das Mercedes-Werksteam. Lewis Hamilton rollte in Runde 53 mit sichtbarem Rauch aus dem Auspuff in den Kies. Die genaue Ursache des Motorproblems ist noch unklar. James Allison, technischer Direktor bei Mercedes, erklärte:
„Wir wissen noch nicht genau, was das Problem am Motor war. Er ist bereits in Brixworth angekommen, wo er nun zerlegt und analysiert wird.“
Droht auch McLaren ein Defekt?
Neben Aston Martin und Williams setzen auch McLaren auf Mercedes-Motoren. Bislang blieben McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris von technischen Defekten verschont. Doch in der Formel 1 reicht bereits ein einziger Ausfall, um den Verlauf der Weltmeisterschaft entscheidend zu beeinflussen.
Ein Blick zurück ins Jahr 2016 zeigt, wie kritisch solche Ausfälle sein können: Damals fiel Lewis Hamilton mit einem Motorschaden aus, als er in Führung lag – was ihm letztlich 25 Punkte im Titelkampf kostete. Sein Teamkollege Nico Rosberg sicherte sich die Weltmeisterschaft mit nur fünf Punkten Vorsprung.
Mercedes will Ursachen klären – Risiko minimieren
James Allison und sein Team arbeiten intensiv daran, die Probleme zu analysieren und Lösungen zu finden.
„Wir müssen herausfinden, was wir für den restlichen Pool an Motoren beachten müssen – nicht nur für uns, sondern auch für unsere Kundenteams“, so Allison.
Die kommenden Rennen werden zeigen, ob Mercedes die Zuverlässigkeit wiederherstellen kann und ob McLaren möglicherweise auch vom Motorenpech betroffen sein wird.
